Kleinbildfilme scannen

Vor zwei Monaten habe ich hier erklärt, wie ich meine Rollfilme mit Leuchttisch und Systemkamera scanne. Dabei hatte ich behauptet, dass es mit einem Makroobjektiv kein Problem sei, für Rollfilme und Kleinbildfilme die volle Auflösung des Kamerachips auszunutzen. Ein Test mit meiner Fuji X-T3 und dem XF60mm F 2.8 Makroobjektiv von Fuji offenbarte aber recht schnell, dass das für Kleinbildfilme nicht  stimmt…
Ein Blick in das Datenblatt von Fuji zeigt , dass die maximale Vergrößerung des 60mm Makroobjektivs nur 0.5x beträgt! Das 80mm-Makroobjektiv von Fuji erreicht einen Abbildungsmaßstab von 1:1 – allerdings für den doppelten Preis des schon nicht gerade preiswerten 60mm-Objektivs! Damit wird das 24x36mm Kleinbildnegativ von dem 60mm-Objektiv auf dem Sensorchip nur 12x18mm groß abgebildet – deutlich kleiner als der 14,9x 22,3mm große APS-C Chip!
Abhilfe schafft hier ein Zwischenring, der die restliche, vom Objektiv nicht bereitgestellte Auszugsverlängerung realisiert. Auf der Website von FUJIFILM gibt es eine sehr schöne Tabelle, die die maximalen Vergrößerungen für alle denkbaren Kombinationen von Fuji-XF-Objektiven und den beiden Zwischenringen von FUJIFILM auflistet.
In unserem Fall reichen sowohl die maximale Vergrößerung der Kombination des 60-mm-Makroobjektivs mit dem 11-mm-Zwischenring MCEX-11 (0,68x) als auch mit dem 16-mm-Zwischenring MCEX-16 (0,76x) für die gewünschte ACS-C-kompatible Abbildung des Kleinbildformats aus.


Natürlich gibt es Zwischenringe für das XF-Bajonett auch von zahlreichen Drittanbietern. Das hochwertige Metallbajonett der FUJI-Zwischenringe überzeugt jedoch in jeder Hinsicht.

Für einen abschließenden Test des Systems X-T3 + XF60mm + MCEX-16 habe ich ein ca. 40 Jahre altes ORWO-NP20-Negativ „gescannt“. Dabei erreichen oder übertreffen die 6240 x 4160 Pixel des 26-Megapixel-Sensors die von professionellen Laboren angebotenen XXL-Auflösungen.

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