Bücher: Drive-By Shootings

Mit dem Buch „Drive-By Shootings – Photographs by a New York Taxi Driver“ von David Bradford beginne ich eine thematisch sortierte Reise durch meinen Bücherschrank.
Das dicke gelbe Buch mit über 1500 Schwarzweißfotos zählt zweifellos zu meinen Lieblingsbüchern. Der Untertitel wird oft falsch verstanden. David Bradford ist kein fotografierender Taxifahrer sondern ein Illustrator und Zeichner mit einem 1978er Abschluss der Rhode Island School of Design, der 1990 begann Taxi zu fahren – um aus dem Taxi heraus New York zu fotografieren…
Die Idee ist aus heutiger Sicht nur mäßig originell, produzieren doch heute Nutzer von Smartphones täglich Millionen von Fotos. 1990 erforderte das jedoch ein planmäßiges Vorgehen: Jeden Morgen, bevor David Bradford um 4 Uhr seinen Dienst im Taxi antrat, kaufte er im Kiosk an der Ecke einen Kodak Tri-X 400 und packte ihn in seine Yashica T4.
Sowohl die Wahl des Films als auch der Kamera waren kein Zufall. Der TriX 400 ist auch heute noch der klassische Reportagefilm und die Yashica T4 ist mit ihrem Zeiss-Objektiv neben der Contax T2 auch heute noch die klassische point-and-shoot Kamera.
Was David Bradfords Bilder so einzigartig machen, ist ihre Perspektive: Der Blick vom Fahrersitz eines Taxis mit einer festen 35-mm-Brennweite, am Tag und in der Nacht, bei Regen und Schnee… Wer jemals in New York war, wird dieses dicke gelbe Buch lieben.
Und wer es nicht besitzt, kann wenigstens die Homepage dieses einzigartigen Projekts besuchen.

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